So kaufst Du einen eleganten Anzug (10 goldene Regeln)

Einen Anzug kaufen kann verwirrend sein, wenn Du nicht weißt, wonach Du suchst.

Dabei müssen so viele Entscheidungen getroffen werden und es steht eine große Auswahl an Materialien, Farben, Passformen und Stilen zur Verfügung.

Und die Wahl des falschen Anzugs kann Dich Hunderte oder sogar Tausende von Euro kosten!

In diesem Artikel erspare ich Dir Zeit, Geld und jede Menge Ärger. Ich erkläre Dir genau, worauf Du beim Kauf eines Anzugs achten solltest und wie Du einen Anzug richtig trägst.

Ich gehe davon aus, dass Du bei Ground Zero beginnst. Vielleicht ist dies Dein erster Anzug – oder Du hast Dir seit zehn Jahren keinen Anzug mehr gekauft, brauchst aber in zwei Wochen einen für eine Hochzeit.

Beginnen wir also mit der Definition, was ein Anzug ist.

Was ist ein Anzug?

Ein Herrenanzug besteht aus einem Jacket und einer Hose aus demselben Material.

Beachte, dass hier „demselben“ steht – nicht nur „ähnlich“. Viele Männer machen den Fehler, eine Hose und ein ähnliches Jacket als Anzug auszugeben.

Tue es nicht. Diejenigen, die Bescheid wissen, werden es bemerken.

Regel Nr. 1 beim Anzugkauf: Einen Anzug online oder offline kaufen?

Als Erstes musst Dueine Entscheidung treffen: Kaufst Du Deinen Anzug online oder offline? Was ist besser? Das hängt davon ab, worauf DU Wert legst.

Einen Anzug online kaufen

Wenn Du Optionen wünschst, ist die beste Auswahl immer online – beim Anzug kaufen hast Du dort eine unglaublich große Auswahl.

Nichts ist bequemer als der Online-Kauf. Du kannst um 2 Uhr morgens in Unterwäsche und bei einem Bier einen maßgeschneiderten Anzug kaufen.

Einen Anzug offline kaufen

Wenn Du schnell einen Anzug brauchst, musst Du in ein Geschäft gehen.

Wenn Du Kundenservice wünschst, gehe in ein gehobenes Herrenbekleidungsgeschäft – Du kannst 30 Minuten mit einem Experten verbringen, der Deinen Körpertyp identifiziert und Dir sagt, welche Stile und Farben Dir am besten stehen.

Regel Nr. 2 beim Anzugkauf: Lege Dein Budget fest

Für Deinen ersten Anzug – oder Deinen ersten Anzug seit einiger Zeit – solltest Du zwischen 200 und 2.000 Euro ausgeben.

Die tatsächliche Preisspanne für Anzüge ist viel größer. Sie können 50 Euro in einem Secondhand-Laden oder 5000 Euro bei einem Herren-Austatter ausgeben. Aber 200 – 2000 Euro ist der goldene Mittelweg, in dem die meisten Männer einen gut aussehenden Anzug finden können.

Du möchtest eine genauere Zahl? Dann plane die Hälfte Deines Monatsgehalts ein – nicht nur für den Anzug, sondern für alles, was dazu gehört. Dazu gehören die Schuhe, das Hemd und der Gürtel – über den wir später sprechen werden.

Du wirst die Wörter „von der Stange“, „individuell“ und „nach Maß“ hören.

  • „Von der Stange“ bedeutet fertig konfektioniert. Der Anzug hängt einfach an der Stange und wartet darauf, von Dir gekauft zu werden. Für die meisten Leute wird das kein Problem sein – und hier findest Du die besten Angebote.
  • „Maßgeschneidert“ oder „nach Maß“ bedeutet, dass es aus verschiedenen vorgeschnittenen Teilen nach Deinen Maßen hergestellt wird. Dies ist eine großartige Option, wenn Du schwer zu vermessen sind.
  • „Maßgeschneidert“ bedeutet, dass der Anzug von Grund auf nach Deinen genauen Vorgaben angefertigt wird. Du sprichst und Dein Schneider hört zu. Wenn es Dein erster Anzug ist, ignoriere Maßanzüge. Maßgeschneiderte Anzüge sind ein Kunstwerk, aber sie sind viel teurer.

Regel Nr. 3 beim Anzugkauf. Wähle Deinen Stoff

Wenn Du das Geld hast, suche nach einem Anzug aus 100 Prozent Wolle – das ist ein guter Qualitätsindikator. Da Wolle ein teures Material ist, gibt es auch Mischgewebe – 70 %, 50 % oder 30 % Wolle.

Mischungen sind nicht unbedingt schlecht – sie sparen Dir eine Menge Geld. Aber sie sind ein Zeichen für eine minderwertige Qualität – ein Hersteller, der Mischungen verwendet, spart wahrscheinlich auch an anderer Stelle.

Wenn Du mehr als 500 – 1.000 Euro ausgibst, erhältst Du 100 % Wolle und Du wirst auch „Super“-Wolle sehen – Super 80, Super 100, Super 120 usw.

Es gibt kein einheitliches System für diese Zahlen. Die „Supers“ jedes Unternehmens sind unterschiedlich. Im Allgemeinen bedeutet eine höhere Zahl ein engeres Garn und damit einen luxuriöseren Fall.

Auf die Frage , was ein hochwertiges Anzugmaterial ausmacht, gibt es keine eindeutige Antwort. Jedes Material mit dem Zusatz „Super“ ist von hervorragender Qualität – zahle also nicht extra, um ein Super 220 statt eines Super 100 zu bekommen.

Und wie sieht es mit der Farbe aus? Wähle eine von drei Farben – Marineblau, Anthrazit oder Grau. Kein Hellgrau und kein Blau – das ist zu leger. Und kein Schwarz – das ist für Black Tie.

Ein kleines, unauffälliges Muster ist völlig in Ordnung, vermeide jedoch auffällige Muster, bis Du bei Deiner dritten, vierten oder fünften Farbe bist.

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Regel Nr. 4 beim Anzugkauf: Die Passform ist entscheidend

Wenn Du mehr bezahlen musst, um etwas Passendes zu bekommen, dann nur zu. Wenn Du ungewöhnlich groß, klein, dünn, kräftig oder muskulös bist, musst Du Dich vielleicht für eine Sonderanfertigung entscheiden.

Für den Rest: Hier sind die besonderen Bereiche, auf die Du Dich konzentrieren solltest, um einen gut sitzenden Anzug von der Stange zu bekommen.

Die Passform ist entscheidend. Ein 50-Euro-Anzug, der Dir passt, wird besser aussehen als ein 2000-Euro-Anzug, der Dir nicht passt. Kaufe keinen Anzug, der Dir nicht passt, es sei denn, Du weißt, dass er angepasst werden kann.

- Darauf solltest Du beim Anzug kaufen achten -

Anzugjacke Schultern

Kaufe den Anzug nicht, wenn die Schultern nicht passen. Das Anpassen der Schultern einer Jacke ist wie eine Herzoperation – es ist sehr kompliziert und teuer!

Brustumfang der Anzugjacke

Wenn vorne in die Jacke zwei Fäuste passen, ist sie viel zu groß. Ein Schneider kann sie etwas enger machen – aber mehr als 5 Zentimeter verändern die Proportionen und die Position der Taschen und der Jacke sieht schlecht aus.

Und wenn es an der Brust zu eng ist? Hochwertigere Anzüge sollten etwas mehr Stoff in den Nähten haben, damit der Schneider es etwa einen Zentimeter weiter machen kann.

Länge der Anzugjacke

Lege Deine Arme an die Seiten. Die Jacke sollte ungefähr 2,5 Zentimeter bis zu Deinen Fingerknöcheln reichen.

Hinten – die Jacke sollte bis zum Gesäß reichen. Viel länger oder kürzer sollte sie nicht sein.

Ärmellänge der Anzugjacke

Lege Deine Arme wieder an die Seiten – der Ärmel sollte etwa bis zu Ihrem Handgelenksknochen reichen und 1,25 bis 1,35 Zentimeter der Manschette Deines Hemdes zeigen.

Mache Dir keine Sorgen, wenn die Ärmel weit daneben liegen. Sie lassen sich am einfachsten anpassen – bis zu 3,8 Zentimeter, bei größeren Anzügen sogar bis zu 5 Zentimeter.

Passform der Anzughose

Achte darauf, dass die Taille gut sitzt. Ist sie etwas zu groß – oder auch nur etwas zu eng – kann das ein Schneider richten.

Achte auch auf den Hüftbereich. Dein Schneider wird sich vielleicht über die Anpassung beschweren – aber wenn es viel zu locker ist, lass es enger machen.

Anzughosenlänge

Wenn Deine Hose länger als Deine Beine ist, entsteht durch den zusätzlichen Stoff direkt über Deinen Schuhen ein „Bruch“ oder eine Falte.

Du kannst zwischen Hosen ohne, mit Viertel-, Halb- oder Ganzbruch wählen.

Auch hier gilt: Die Passform ist entscheidend. Wenn Du einen Anzug von der Stange kaufst, sollte es im Geschäft einen Schneider geben, der ihn für Dich anpasst.

Wenn dafür Extra-Geld verlangt wird, ist das nicht schlimm – Du wirst oft feststellen, dass Du einen besseren Service erhältst, weil Du dafür bezahlst. Der „kostenlose“ Schneiderservice ist wahrscheinlich im Preis des Anzugs inbegriffen.

- Die richtige Hosenlänge Deines Anzugs -

Regel Nr. 5 beim Anzugkauf: Funktion vor Mode

Du möchtest einen zeitlosen Anzug kreieren, der auch in sechs Monaten und in sechs Jahren noch passt – und keinen Modetrend, der in einem Jahr schon wieder aus der Mode ist.

Anzugknöpfe

Beim Anzug kaufen wirst Du feststellen, dass es Anzüge mit einem, zwei, drei, vier und sogar fünf Knöpfen gibt. Vermeide Anzüge mit einem, vier oder fünf Knöpfen.

Für 95 Prozent der Männer ist der Zweiknopfanzug die beste Wahl. Er ist ein toller klassischer Look. Wenn Du größer bist und etwas formeller aussehen möchtest, kannst Du Dich für drei entscheiden.

Oder wähle etwas dazwischen – ja, Du kannst tatsächlich einen Anzug mit zweieinhalb Knöpfen bekommen. Dies ist ein Anzug mit drei Knöpfen, bei dem der oberste Knopf offen bleiben soll.

Anzugrevers

Zur Auswahl stehen Revers, Spitzrevers und Schalkragen.
- Übersicht Anzugrevers -

Berühre nicht das Schalkragenrevers – das ist für formelle Kleidung gedacht.

Spitzrevers sind formeller als Revers mit Kerbkragen. Sie sind in Ordnung, wenn Dir der Look wirklich gefällt – aber sei Dir bewusst, dass sie die Aufmerksamkeit auf Dich ziehen.

Am besten ist das Revers. Es wird zwar keinen Kreativitätspreis gewinnen, ist aber zeitlos und wird auch in zehn Jahren noch in Mode sein.

Taschen der Anzugjacke

Möchtest Du, dass die Taschen in die Jacke eingenäht werden oder oben auf der Jacke?

Die aufgenähten Taschen nennt man aufgesetzte Taschen. Sie wirken sehr lässig. Für einen vielseitigen Anzug solltest Du auf aufgenähte Taschen mit Klappe zurückgreifen.

Belüftungsschlitze für Anzugjacken

Belüftungsschlitze sind die Schlitze auf der Rückseite Deiner Jacke, die Dir mehr Bewegungsfreiheit geben. Du kannst zwischen einem einzelnen oder doppelten Belüftungsschlitz oder gar keinem Belüftungsschlitz wählen.

Keine Schlitze sind selten – meist bei maßgeschneiderten und italienischen Anzügen zu finden. Es sieht gut aus, wenn Du Deine Hände nicht in die Taschen steckst und ein schlankeres Profil schaffen möchtest.

Der einzelne Entlüftungsschlitz ist der häufigste und am schlimmsten aussehende von allen Entlüftungsschlitzen. Versuche mal, Deine Hand in die Tasche zu stecken – jeder kann Deinen Hintern sehen.

Der doppelte Schlitz ist das Beste. Beim Gehen sorgt er für einen stromlinienförmigeren Look – und er ist so konzipiert, dass man selbst beim Reiten nicht sein Hinterteil sieht.

- Belüftungsschlitze bei einer Anzugjacke -

Regel Nr. 6 beim Anzugkauf: Kaufe das richtige Oberhemd

Ja – ein Anzug besteht aus einer Jacke und einer Hose aus demselben Material. Aber es ist auch alles, was dazu gehört, um Dich zu einem gut gekleideten Mann zu machen. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied – wenn Du also Details wie Dein Hemd falsch wählst, kann das den gesamten Look schwächen.

Hellblau, Rosa und Lavendel sind allesamt akzeptable Farben für Oberhemden – doch klassisches Weiß ist am besten. Es ist am formellsten, erzeugt den stärksten Kontrast und passt zu fast allem.

- Achte auf Dein Hemd -

Eine gute Passform im Halsbereich ist wichtig, da Du es zuknöpfst und mit einer Krawatte trägst.

Stelle außerdem sicher, dass es sich um einen Umlegekragen mit mittlerer Breite oder Spitze handelt. Spitze ist der klassische Kragen, der mit den meisten Krawattenknoten funktioniert. Wenn Du einen breiteren Knoten bevorzugst, kannst Du Dich für einen mittleren Breitenknoten entscheiden.

Entscheide Dich nicht für einen weiten Kragen, das ist ein eher legerer Stil. Und vermeide auf jeden Fall Button-Down-Kragen, sie sind für einen Anzug viel zu leger.

Die Hemdmanschette sollte einen einzigen Knopf haben. Wenn Du Dir etwas nach Maß anfertigen lässt, kannst Du auch zwei Knöpfe nehmen. Manschettenknöpfe sind für Deinen ersten Anzug nicht zu empfehlen – sie sind formeller und erfordern ein wenig Haltung, um sie zu tragen.

Regel Nr. 7 beim Anzugkauf: Passe Deine Schuhe an Deinen Anzug an

Der klassische Schuh, den Du beim Anzug kaufen in Betracht ziehen solltest, ist ein schwarzer Balmoral Oxford.

Oxfords sind dank der schlichten Schlichtheit ihres geschlossenen Schnürsystems der formellste Schuhstil. Bei der geschlossenen Schnürung bedeckt der vordere Teil des Schuhs (das Vorderblatt) den hinteren Teil (die Seitenteile) – was für ein sauberes, glattes Aussehen sorgt.

Wenn Du Abwechslung möchtest, ist ein dunkelbrauner oder burgunderfarbener Oxford auch in Ordnung – nur ein bisschen weniger formell.

Ein brauner Derby ist noch legerer, da er ein offenes Schnürsystem hat (mit den Vierteln über dem Vorderblatt), aber man kann ihn trotzdem mit einem Anzug tragen.

Regel Nr. 8 beim Anzugkauf. Wähle Deine Krawatte

Klassischerweise wird ein Anzug mit einer Krawatte getragen . Man könnte sagen, sie rundet das Outfit ab.

Rot ist immer eine sichere Farbe (es sei denn, es ist ein leuchtendes Neonrot). Du kannst auch Dunkelblau oder Dunkelgrün wählen – oder Lila, die Farbe der Könige.

Bleibe bei einfarbigen, kleinen, sich wiederholenden Mustern wie Nadel-, Punkt- oder Regimentsstreifen. Diese diagonalen Streifen wurden von den Briten geschaffen, um verschiedene Clubs und Militärregimente zu repräsentieren, und obwohl sie ein auffälliges Muster sind, sind sie formell genug, um sie mit einem Anzug zu tragen.

Im Allgemeinen wirken auffällige Muster, grelle Farben und Strickstoffe so, dass eine Krawatte zu leger wirkt, um zu einem Anzug zu passen.

Fliegen sind technisch gesehen genauso formell wie eine lange Krawatte. Eine Fliege in einer einheitlichen Farbe verstößt nicht gegen die Anzugregeln – aber sie hebt Dich von der Masse ab. Bei einer Hochzeit mag sie in Ordnung sein, bei einer Beerdigung ist sie jedoch ein wenig auffällig.

Tipp: In meinem ausführlichen Artikel lernst Du eine Krawatte zu binden.

Regel Nr. 9 beim Anzugkauf: Accessoires

Welche Accessoires Du auch immer zu einem Anzug trägst – Uhren, Ringe, Halsketten, Nasenpiercings, Ohrringe – halte sie zurückhaltend, es sei denn, Du bist ein Rockstar.

Die beste Uhr zum Anzug ist eine schlichte Armbanduhr, die Dir die Uhrzeit und vielleicht das Datum anzeigt, sonst aber nichts. Du willst nicht viele Komplikationen.

Klassische Dresswatches verfügen über ein schwarzes oder dunkelbraunes Lederarmband, aber auch ein schlichtes Metallarmband ist in Ordnung.

Vermeide Taucheruhren, die eindeutig als Sportuhren gedacht sind – nichts Übergroßes oder Auffälliges und keine Gummibänder.

Und was ist mit Gürteln? Solltest Du zu einem Anzug einen Gürtel tragen oder nicht? Das hängt von Deiner Hose ab. Hat Deine Hosen Gürtelschlaufen? Dann trage einen Gürtel – und hier findest Du den Leitfaden für Herrengürtel.

Versuche, das Leder Deines  Gürtels auf Deine Schuhe und das Metall auf Deine anderen Metalle abzustimmen.

Regel Nr. 10 beim Anzugkauf: Verbessere Deine Pflege

Denke daran, dass eine Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Reinige und schneide daher Deine Nägel. Achte auf Deine Haut. Achte darauf, dass Du Deinen Bart rasierst oder pflegst.

Wenn Du nicht duschst und Deine Nägel schmutzig sind, kannst Du Dir den Kauf eines Anzugs sparen. Niemand wird finden, dass Du gut aussiehst.

Achte auch darauf, dass Dein Haar gut geschnitten und gepflegt ist. Da Du schick gekleidet bist, kannst Du ein Haarprodukt mit etwas Glanz verwenden, wenn Du wie Harvey Specter aussehen möchtest. Das sieht gut aus mit einem Anzug. Aber entscheide Dich für das, was Dir steht – solange Du Dich um die Pflege kümmerst.

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